An der Tabellenspitze der Sachsenliga

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Weiße Weste fast eingebüßt

Mit Neudorf/Döbeln gastierte am Samstag in der Handballsachsenliga der Frauen eine sehr routinierte und kompakte Mannschaft in der Sporthalle des
Berufschulzenrums in Hoyerswerda. Dieses Mal wieder als Doppelveranstaltung mit dem Männerteam des LHV, da wollten die Herzer Schützlinge natürlich die Punkte in Hoyerswerda behalten.

Aber viel arrangierter und motivierter gingen die Gäste in diese Begegnung. Die SC Frauen dagegen überboten sich mit technischen Fehlern gegenseitig und ließen die nötigen Emotionen völlig vermissen. Ohne Biss und Spielfreude war es nicht die Mannschaft, die sich als Aufsteiger schon so viel Respekt verdient und erkämpft hat. Sie glichen noch zum 1:1, durch Lotti Schöps aus, dann aber hatten sie bis zum 1:4 das Nachsehen. Die Deckung stand nicht so schlecht, aber im Angriff klemmte es irgendwie. Und das nötige Feuer wollte einfach nicht entfachen. Die Gäste, vom ehemaligen Trainer von Sportfreunde 01, aber nun in Diensten der Döbelner, waren sehr gut auf die Angreifer vom SC eingestellt, so dass sie nicht so wirbeln konnten, wie sie eigentlich wollten. Laura Rosemann und Mareike Jokusch erzielten den Anschluss, aber irgendwie wollte das Hoyerswerdaer Spiel nicht so richtig starten. Selbst die Auszeit nach 14 Spielminuten brachte nicht den nötigen Effekt. Döbeln dagegen spielten ihre ganze Routine aus und mit ihren verdeckten Fernwürfen brachten sie die Deckung oft in argen Zugzwang.
Die Hoyerswerdaerinnen hatten auch ihre Chancen, aber die Auslastung hielt sich in Grenzen. Oftmals stand die Gästetorhüterin im Weg, ohne das sie dabei Höchstleistungen vollbringen musste. Einzig Mandy Sowa nutzte ihre Chancen und hielt die Lausitzerinnen im Rennen. Vier der neun erzielten Treffer im ersten Abschnitt gingen auf ihr Konto. Mehrfach wurde die Mannschaft umgestellt, aber irgendwie waren die Gäste immer einen Schritt schnelle und fitter im Kopf. Da staunten die zahlreichen Zuschauer nicht schlecht, was war mit den SC Frauen
los?!
Mit einem 5 ! Tore ( 9:14) Rückstand gingen die SC Frauen in die Pause. Wann gab es dies das letzte Mal?!
Dort wurde der erste Spielabschnitt noch einmal genau analysiert und mit viel mehr Arragement und Körpersprache wollten die SC Frauen den zweiten Abschnitt bewältigen. Nochmals wurde die Mannschaft umgestellt und nun sahen die Zuschauer eine anders aufretende Heimmannschaft, wo noch längst nicht alles glückte, aber die Moral nun endlich stimmte. Mareike Jokusch spielte in der Deckung einen überragenden Part und dies übertrug sich sofort auf den Rest der Mannschaft.
Nun war plötzlich auch Laura Rosemann im Spiel, sicherlich mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch, aber der Mannschaft tat dies so richtig gut. Ihr Hattrick brachte die Zusefrauen erstmals auf zwei Tore heran. Döbeln fing sich nach dieser Phase wieder und gab deutlich zu verstehen, wer hier heute eigentlich der Bessere ist. Vom 14:16 erhöhten sie ihren Vorsprung wieder auf 15:20. Nur noch wenige in der Halle glaubten noch an ein glückliches Ende dieser Partie. Aber nun begannen die letzten 10 Minuten im Spiel und diese sollten die stärksten der Herzer Frauen werden. Michi Rau bekam nun immer öfter die Hand an den Ball und vorn spielten sich die SC Frauen in einen Rausch. Fünf Tore in Folge waren das Ergebnis. Plötzlich konnten alle laufen, die Aufbauspieler entdeckten die sich auftuenden Lücken und nutzten diese Gnadenlos.
Da stand es 20:20, nachdem Laura Rosemann einnetzen konnte. Da waren die tollen Trommler nochmal so laut und die Gäste wurden das erste Mal in ihrem Spiel unsicher. Sie gingen mit 21:20 wieder in Führung, aber eine unfaire Aktion gegen Mandy Sowa zog einen Strafwurf nach sich. Diesen wollte so richtig niemand werfen. Zu groß die Verantwortung in dieser entscheidenden Phase des Spieles. Exakt in der 58. Minute zimmerte Vera Apitz den Ball unhaltbar ins Tor und dies bedeutete den abermaligen Ausgleich. Keinen hielt es nun mehr auf den Sitzen. Bliebe es bei diesem Ergebnis, damit könnten die SC Frauen an diesem Tag auch gut leben. Aber Kati Dreihardt machte das Unmögliche noch wahr, mit ihrem Treffer führten die SC Frauen erstmals in diesem Spiel. Aber es waren immer noch 30 Sekunden zu spielen. Michi Rau hielt nun ihren Kasten rein, zeigte Paraden, die im gesamten Spiel nicht zu Stande gekommen sind. Und die Deckung war hellwach. Bei 20 Sekunden vor ultimo zeigte Michi Rau noch einmal ihr ganzes Können und hätte um ein Haar die Führung noch verschenkt, denn anstatt den Ball nun in den eigenen Reihen getragen wird bis zum Abpfiff, wollte sie noch einmal einen schnellen Pass zur zum gegnerischen Tor allein laufenden Mareike Jokusch geben. Dieser verpasste leider das Ziel, und damit für die Döbelnerinnen noch einmal die Chance zum Ausgleich.
Nur mit einer Glanzparade von ihr konnte diese Situation bereinigt und ein mehr als glücklicher Sieg eingefahren werden. Die weiße Weste des Aufsteigers bekam an diesem Spieltag mehrere Schrammen, aber sie blieb weiß. Kommende Woche geht es nun zum ambionierten Aufsteiger nach Markranstädt, wo sich ein hoffentlich toller Kampf um die Poolposition entfachen wird. Aber bis dahin sollten sich die Herzer Schützlinge noch einmal straffen.

SC spielte mit:
M. Rau, M. Krausch- Tor, V. Apitz 1/1, J. Bloch, L. Schimank, M. Sowa 8/1, K.
Dreihardt 4, L. Dybowski, M. Jokusch 1, L. Rosemann 8/1, M. Bormann 1, Ch.
Schöps 1, N. Dybowski
(KH)