Hitchcock Krimi

 

Mit neuem Mut und Schwung wollten die SC-Frauen am vergangenen Samstag in der heimischen VBH-Arena das neuen Jahr beginnen. Auf dem Papier stand der komplette Kader von 14 Frauen zur Verfügung. Die gesundheitlich noch leicht angeschlagenen Monique Meißner und Greta Schmidt sollten allerdings nur im größten Notfall spielen.

Geburtstagskind Janine Hattliep erzielte nach 30 Sekunden das 1:0 für den SC und die Piranhas gingen innerhalb von 50 Sekunden mit 2:1 in Führung. Hoyerswerda war dennoch ab der ersten Minute sofort im Abwehrmodus und setzte die Markranstädterinnen ordentlich unter Druck. Jessica Hubatsch hielt auf einem sehr hohen Niveau. So konnten Leonie Klösel, Betty Kulke und zweimal Marie Rubin wiederum für ihren Verein zur 5:2-Führung nach sieben Minuten treffen. Folgerichtig nahmen die Gäste ihre erste Auszeit.

Diese brachte den Sportclub aus dem Gleichgewicht, klare Chancen wurden wieder mal liegen gelassen und der SCM II kam Schritt für Schritt heran. Auch eine rote Karte gegen die Piranhas konnte das nicht ändern. Nach 13 Minuten kam die Auszeit vom SC-Trainertrio, aber auch danach wurde es zunächst nicht besser. Nach 15 Minuten gab Charlott Fischer ihr Comeback, um neue Impulse zu setzen. Den Zusestädterinnen machte die offensive Abwehr sehr zu schaffen, viele leichte und vermeidbare Fehler ließen das Ergebnis auf 6:9 ansteigen.

Nun nahm Hoyerswerda die zweite Auszeit nach 22 Minuten und diese brachte den gewünschten Effekt. Das junge Team zeigte Qualität und drehte das Spiel bis zur Halbzeit auf eine 11:10-Führung. Eine weiterhin sehr stabile Abwehr und ein Angriff, der endlich die Ruhe und die Übersicht ausspielte, waren jetzt der Schlüssel. So trafen Marie Grabsch von Rechtsaußen, Janine Hattliep nach ihrem starken 1-gegen-1, Betty Kulke aus dem Rückraum, Charlott Fischer nach einem Solo durch die Abwehr und nochmals Betty Kulke per 7-Meter zur 11:10-Halbzeitführung.

Die 2. Halbzeit war an Spannung und Dramatik kaum zu überbieten. Keine Mannschaft konnte sich richtig absetzen und es ging „auf Messersschneide“ hin und her. Markranstädt spielte nun eine aggressivere Abwehr und Hoyerswerda nahm lieber den schweren Weg zum Torerfolg oder setzte klare Chancen neben das Tor. Verlass war wieder einmal auf die Abwehr, die immer noch sehr beweglich und agil agierte und somit auch dem SCM keine einfachen Tore gestattete. Nach 40 Minuten führten die Gäste mit 14:16, aber Hoyerswerda drehte das Spiel binnen 140 Sekunden wieder auf eine eigene 17:16-Führung durch Betty Kulke, Lea Schwarzbach und Janine Hattliep.

Charlott Fischer netzte nach einer klasse Körpertäuschung zum 18:17 nach 45 Minuten ein. Jessica Hubatsch, die ein sehr starkes Spiel hielt, machte Platz für Nicole Seidel und dieser Wechsel sollte sich auch noch auszahlen.

Die Piranhas gingen mit 20:21 nach 53 Minuten wieder in Führung und Marie Rubin glich vom Kreis zum 21:21 kurze Zeit später aus. Innerhalb von 30 Sekunden traf es dem Sportclub gleich dreifach schlimm. Erst gingen die Gäste wieder in Führung, dann bekamen Lea Schwarzach und Marie Grabsch eine Zeitstrafe aufgebrummt. Nun hieß es doppelte Unterzahl für Hoyerswerda. Aber Nicole Seidel war in der entscheidenden Phase ein perfekter Rückhalt. Sie hielt ihren zweiten 7-Meter in diesen Spiel und ließ auch kein weiteres Tor in der Unterzahl zu. Wieder nahm Hoyerswerda die Auszeit, um diesmal die letzten motivierenden Worte mit auf dem Weg zu geben. Der SC setzte sie sehr stark um. Lea Schwarzbach erzielte wieder einmal von Linksaußen den Ausgleich zum Spielstand von 22:22. Nicole Seidel hielt im Tor hielt alles und Kapitänin Charlott Fischer traf zur 23:22-Führung nach 57 Minuten. Nun bebte die Halle. Die Unterstützung von der Tribüne puschte die junge Mannschaft und diese ließ bis zum Schluss kein Tor mehr zu. Als der Schlusspfiff erklang, fiel die ganze Anspannung und Nervosität der Mädels, die man deutlich im zerfahrenen Angriff der letzten Minuten spürte und ging in Erleichterung, Tränen und Freude über.

Trainer Damian Reichart: „Herzlichen Glückwunsch an die Mannschaft sowie an Thomas und Marko für eine starke Arbeit. Der Sieg tut uns allen sehr gut und wir haben gezeigt, dass wir es noch können. Wir müssen im Abschluss, gerade bei den ganz klaren Chancen, besser werden, denn da haben wir zu viel liegen gelassen. Auch unser Angriffsspiel muss ruhiger und überlegter werden, ohne das Tempo zu verlieren.

Der Kampfgeist unserer Mädels war heute überragend, die Abwehr bockstark, und beide Torhüterinnen auf einem starken Niveau. Was die rund 100 Zuschauer heute abgerissen haben, war Wahnsinn. Danke für die geile Stimmung auch an Markranstädt. Die Mannschaft kann heute sehr stolz auf sich sein.“

Das nächste Spiel ist der Start in die Rückrunde. Zu Gast in der heimischen VBH-Arena ist der Tabellenführer aus Döbeln. Anwurf ist am 14.01.2023 um 18:30 Uhr.

Für den SC spielten:

Nicole Seidel (Tor), Jessica Hubatsch (Tor), Leonie Uhlig, Leonie Klösel (1), Greta Schmidt, Janine Hattliep (3), Marie Grabsch (1), Charlott Fischer (5), Josephine Lutz, Nadine Krebs, Marie Rubin (3/1), Lea-Michelle Schwarzbach (2), Betty Kulke (8/4)

Nachwuchs:

Die weibliche B-Jugend hat eine sehr gute und ausgeglichene 1. Halbzeit gegen den HSV Marienberg gespielt und lag zur Halbzeit nur mit 10:11 im Rückstand.

Wie so oft in der Saison, konnte die ersten Halbzeit jedoch nicht mitgenommen werden und die junge Mannschaft brach in der zweiten Halbzeit ein. So ging das Spiel mit 18:29 an die Marienberger. Schade Mädels, aber eure Zeit wird noch kommen.