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VERÖFFENTLICHUNG –  Säschsiche Zeitung – 01. November 2018 – Autor: Hagen Linke

 

Mehr als 2 200 Teilnehmer waren im September in Hoyerswerda am Start. Der Lauf begeistert auch Familie Krauß aus Brischko.

Voller Stolz präsentieren Pixie und Knox Krauß ihre Medaillen. „Die sind so stolz auf sich“, strahlt Mutter Carolin mit ihren Kindern. Das fünfjährige Mädchen und sein drei Jahre älterer Bruder waren zwei von 2 252 Teilnehmern, die am 8. September beim 12. „Hoywoj-Citylauf“ an den Start gegangen sind. Zehn verschiedene Wettbewerbe gab es. Pixie war über 555 Meter am Start, Knox über zwei Kilometer. Mit der Mutter zusammen starteten die Kinder noch bei einem weiteren 555-Meter-Lauf – dem Familienflitzer. Carolin Krauß ging es nicht darum, dass ihre Kinder besonders schnell sind. „Wichtig ist, dass ihr ins Ziel kommt“, hat sie gesagt. Und Freude hat es auch gemacht.

 „Der Lauf boomt“, sagt Daniela Fünfstück, Geschäftsführerin des ausrichtenden SC Hoyerswerda. Sie meint damit nicht nur die Gesamtveranstaltung. So viele Starter wie bei der 12. Auflage gab es nämlich noch nie. Allein beim Familienflitzer waren 249 Teilnehmer am Start. Junge, alte, langsame und schnelle. Hier gibt es keine Wertung, hier kann auch die Mutter mit dem Kinderwagen und die Oma mit dem Rollator starten. „Es soll die Familien dazu bewegen, etwas miteinander zu tun“, so Fünfstück. Für Montagabend hatte der SC zur Auswertungsveranstaltung eingeladen. Mit dabei waren neben den Organisatoren Sportler, Vertreter von Schulen, Sponsoren und weitere Unterstützer. SC-Präsident Torsten Ruban-Zeh sagte, der Lauf wirke mittlerweile weit über die Stadtgrenzen hinaus. Er freut sich auch über viele Förderer, die sich grundsätzlich und auch am Wettkampftag mit einbringen. „Es waren so viele dabei. Ich musste nicht einen Startschuss abgeben.“ Die vielen Unterstützer machen es möglich, dass das Gros der Läufe für die Starter kostenfrei ist. Lediglich für den Firmenlauf über 5 mal 2 Kilometer und für den Hauptlauf über zehn Kilometer sind Startgebühren zu entrichten. Rund 170 Helfer standen am Wettkampftag an der Strecke oder im Zielbereich. Der SC arbeitet eng mit Kitas und Schulen zusammen, über die Kinder kommen auch die Eltern zum Sport.

So wie bei Familie Krauß, die in Brischko zu Hause ist. Mutter Carolin startete 2011 zum ersten Mal, mit dem Sohn, damals gerade anderthalb, auf den Arm. Bis auf das Jahr 2013, als sie mit ihrer Tochter schwanger war, startete die 33-Jährige in jedem Jahr. „Das ist bei uns schon zur Tradition geworden. Und die Organisation ist von Jahr zu Jahr besser durchdacht.“ In diesem Jahr war es für Carolin Krauß eine besondere Veranstaltung: Ein Foto-Schnappschuss aus dem Vorjahr zeigt sie mit ihrer Tochter, also fragte Sandra Weller aus dem SC-Team, ob Mutter und Kind nicht für das Werbeposter zur Verfügung stehen können. Kein Problem! „Das war schon komisch, sich überall zu sehen“, sagt Carolin Krauß. Und Sandra Weller sagt: „Ihre fröhliche Art ist sicher ansteckend.“

Ein Anreiz für Kitas zur Teilnahme ist auch die Ehrung der erfolgreichsten Schulen. Dabei wird zum einen die Zahl der Starter im Vergleich zur Gesamtschülerzahl betrachtet. Als zweiter Aspekt wird die Platzierung einbezogen. Erstmals gab es in diesem Jahr eine Trennung von Oberschulen und Gymnasien. Platz 1 gab es demnach für die Awgust-Kocor-Oberschule Wittichenau, die ihre Teilnehmerzahl von zwei auf 24 Prozent steigern konnte. Als bestes Gymnasium wurde am Montag das Hoyerswerdaer Johanneum geehrt. Sieger im Wettbewerb „Erfolgreichste Grundschule“ war die Adler-Schule Hoyerswerda.

Ehrung der besten Schulen, Teilnahme am Stadtlauf 2018,
SC-Präsident Torsten Ruban-Zeh (rechts) mit Vertretern der besten Schulen: Jörg Meißner, Norma Christoph (Grundschule am Adler), Steffen Wiesenberg, Veronika Wach (Oberschule Wittichenau) von links
29.10.18

Der Termin für 2019 steht auch. Der 13. Stadtlauf findet am 14. September fest – wieder innerhalb des Stadtfestes. „Er gehört dazu“, bekräftigte Oberbürgermeister Stefan Skora am Montag. An dem Abend wurde auch darüber gesprochen, was möglicherweise geändert werden könnte. So wird überlegt, Erwachsene nicht in den Schulläufen über zwei und vier Kilometer starten zu lassen, sondern den Hauptlauf über 10 Kilometer entsprechend zu unterteilen. Der Ein-Kilometer-Grundschullauf könnte zum 800-Meter-Lauf werden, weil diese Strecke eine Anforderung des Sportabzeichen-Wettbewerbes ist. Und SC-Präsident Torsten Ruban-Zeh, zudem Awo-Geschäftsführer, kündigte an, die Awo werde pro Schulteilnehmer einen Euro geben, „als Finanzierung für ein soziales Projekt.“

Sicher wird im kommenden Jahr auch wieder Familie Krauß aus Brischko dabei sein. Für die Kinder gehört Sport ohnehin zum Alltag. Der Sohn schwimmt beim SSV Hoyerswerda, die Tochter turnt bei den SC-Sportakrobaten. „Sie sollen sich ruhig ausprobieren“, sagt Carolin Krauß. „Aber wenn sie eine Sache machen, dann richtig.“ Die Eltern arbeiten in Schichten und haben deutlich weniger Zeit für den Sport. Vater Thomas Krauß ist auch schon die 10 km beim Stadtlauf mitgerannt. Vielleicht ist das ja irgendwann etwas für Mutter Carolin – wenn die Kinder größer werden.