Großen Kampf geboten

Nach langer Zeit konnten die SC-Damen wieder vor ihrem Heimpublikum spielen.

Als Gegner empfingen sie am vergangenen Samstag die Frauen von TuS Leipzig-Mockau. Die Personaldecke bei Hoyerswerda war mit acht Spielerinnen wieder einmal sehr dünn. Dafür waren die Fans des SC über 60 Minuten eine überragende Unterstützung dieser jungen Mannschaft und puschten sie immer wieder nach vorne.

Der Sportclub ging mit dem ersten Angriff durch Marie Rubin mit 1:0 in Führung. Der Favorit aus Leipzig brauchte gute 3:30 Minuten um auszugleichen und um in der 6. Minuten selbst mit 2:1 in Führung zu gehen. Man merkte schon vom Anpfiff weg, dass es für die Messerstädterinnen im Angriff, gegen eine sehr bewegliche, aggressive und gedankenschnelle SC-Abwehr nicht einfach sein wird. Kam doch etwas durch, war Jessica Hubatsch im Kasten ein starker Rückhalt.

Die sehr gut aufspielende Lea-Michelle Schwarzbach auf der Mitte holte einen 7-Meter und eine Zeitstrafe heraus und Marie Rubin glich zum 2:2 nach 6 Minuten aus. Die SC-Abwehr wurde offensiv umgestellt und Greta Schmidt auf der Spitze der 5:1-Deckung macht es Leipzig noch schwerer. Die Zusestädterinnen erkämpften sich in der Abwehr den Ball und Greta Schmidt traf zum 3:2. Hoyerswerda nutze nochmals die Überzahl. Nach einer schönen Kombination traf Nadine Krebs von Linksaußen zum 4:2. Lea-Michelle Schwarzbach erhöhte in der 10. Minute auf 5:2.

Nach 8 Minuten ohne eigenem Tor, glichen die Gäste innerhalb von 70 Sekunden zum 5:5 aus. Auch weil der SC im Angriff zu viel auf einmal wollte. Bis zur Halbzeit blieb es spannend in der VBH Arena.

Lea-Michelle Schwarzbach mit einem grandiosen Stemmwurf aus dem Rückraum zum 6:5, Leonie Klösel mit viel Dusel zum 7:6 nach 18 Minuten konnten dabei ihr Können zeigen. Die junge SC-Mannschaft warf gegen die körperlich überlegenden Leipzigerinnen alles in Waagschale. Lea-Michelle Schwarzbach entwich kurz der Manndeckung und traf zum 8:7, Leonie Uhlig verwertete ein Traumanspiel von Leonie Klösel zum 9:7 nach 24 Minuten. Fünf Minuten vor dem Halbzeitpfiff traf Marie Rubin mit gutem Nachsetzten am Kreis zum 10:8 für ihre Farben. In den letzten 5 Minuten schlichen sich leichte und vor allem vermeidbare Fehler ins SC-Spiel. Das bestraften die Gäste gleich und erkämpften sich bis zur Halbzeit eine eigene 12:10-Führung. Jessica Hubatsch hielt dabei kurz vor der Halbzeit noch einen 7-Meter-Versuch.

Und auch den ersten 7-Meter in der 2. Halbzeit verhinderte sie und hielt ihre Mannschaft damit weiterhin im Spiel. Nach 37 Minuten verkürzte Leonie Uhlig zum 13:11 und es war noch alles möglich, um die Punkte in eigener Halle zu behalten. Das K.O. für die SC-Damen gab es dann in der 40. Minute nach einer roten Karte für Marie Rubin. Nun mussten alle durchspielen und man konnte Niemandem eine kleine Pause geben. So nahm das Trainertrio kurz danach eine Auszeit, um auch Ruhe in die eigenen Reihen zu bringen. Das gelang nicht wirklich. Die Lockerheit der 1. Halbzeit ging in eine Verkrampfung über. Der SC wollte mit Biegen und Brechen schnell wieder den Anschluss finden, aber es ging genau in die andere Richtung. Das Leipzig nach 50 Minuten 20 Tore erzielt hatte, hört sich aus SC-Abwehr-Sicht super an, aber nur 11 eigene Tore geworfen zu haben eben nicht. Auch das Spielglück im Angriff fehlte zum Schluss. Lea-Michelle Schwarzbach und Greta Schmidt übernahmen Verantwortung und trafen zum 12:19 und 13:20.

Hoyerswerda kämpfte mit leeren Akkus bis zum Schluss. Greta Schmidt und Leonie Klösel erzielten die letzten zwei SC-Tore und nach 60 Minuten stand eine 15:27-Niederlage an der Anzeigetafel.

SC-Trainer Damian Reichart: „Glückwunsch nach Leipzig zum Sieg. Auch ein herzliches Dankeschön an unsere Fans heute. Das war über 60 Minuten eine tolle Stimmung in der Halle und tat der Mannschaft extrem gut.

Die 1. Halbzeit war wohl die beste Halbzeit der jungen Saison. Die Mädels spielten eine sehr überzeugende Abwehr und waren locker. In der 2. Halbzeit hatten wir wieder unsere traditionellen zehn Minuten. Nach dem 11:13 von Leonie Uhlig wollten wir wieder zu viel auf einmal und verkrampften. Wir fingen uns zwar wieder, aber da war das Spiel schon entschieden. Aus meiner Sicht ist das Ergebnis auch viel hoch ausgefallen und spiegelt das Spiel nicht wirklich wieder. Dennoch haben es die Mädels über 45-50 Minuten richtig gut gemacht. Das müssen wir mitnehmen.“

Für den SC Hoyerswerda spielten:

Jessica Hubatsch (Tor); Leonie Uhlig (2), Leonie Klösel (2), Greta Schmidt (3/1), Janine Hattliep (2), Marie Rubin (3/1), Nadine Krebs (1), Lea-Michelle Schwarzbach (4)