Spannend bis zum Schluss

Am vergangenen Dienstag stand das Nachholspiel vom 13. Spieltag in der VBH-Arena an. Der ESV Dresden gastierte in Hoyerswerda und wollte weiter wichtige Punkte für Platz 3 holen. Für ein Spiel mitten in der Woche war die Sporthalle sehr gut und stimmungsvoll gefüllt.

Hoyerswerda verpasste den Start ins Spiel mal wieder und lag nach knapp fünf Minuten mit 3:0 zurück und eine sehr zeitige Auszeit war die Folge. Nach dieser trafen Laura Jendryke und Charlott Fischer zum Anschlusstreffer, aber dennoch gelang noch nicht viel. Die Abwehr war viel zu passiv und der ESV konnte schalten und walten wie er wollte. Im eigenen Angriff waren Fehlwürfe sowie ideenloser Handball zusehen. Es waren nur Einzelaktionen vom SC zu sehen und stand nach 14 Minuten 10:6 für die Eisenbahner aus Dresden. Nach gut 20 Minuten nahm Dresden die erste Auszeit und die Zusestädterinnen nutzen die Pause sehr gut. Von nun an waren in der Abwehr mehr Emotionen und gegenseitiges Helfen zu sehen und im Angriff lief es um einiges effektiver und kreativer. So wurde aus einem 12:9-Rückstand ein verdientes 14:14 bis zur Halbzeit. Die SC-Frauen waren wieder voll im Spiel.

In der Kabine war jedem klar, dass hier und heute etwas zu holen war, aber dafür mussten nochmals 30 richtig starke Minuten her.

Leonie Klösel brachte ihren Verein kurz nach der Halbzeit erstmals 15:14 in Führung. Dresden konnte diesen Ein-Tore-Rückstand immer wieder ausgleichen. Der ESV nahm von nun an Kapitänin Charlott Fischer die komplette 2. Halbzeit in Manndeckung. Dagegen fiel den SC-Frauen erstmal nichts ein. In der 37. Minute führte der ESV wieder und von nun an rannte der SC einem Rückstand hinterher. Die Fehler im Angriff mehrten sich und in der Abwehr war es auch teilweise zu einfach für die Gäste. Leonie Klösel, Laura Jendryke und Nelly Paßkönig ließen ihre Mannschaft durch ihre Treffer dennoch in Sichtweite. Dresden erhöhte 14 Minuten vor Schluss auf 25:21. Hatte der Sportclub aus Hoyerswerda noch die Kraft und den Willen das Spiel zu drehen?

Greta Schmidt und Nadine Krebs verkürzten auf 23:25, aber dann bekam Marie Rubin eine Zeitstrafe. Doch die grandios haltende Nicole Seidel hielt in der Folge schon ihren vierten Siebenmeter. 11 Minuten vor Schluss roch Hoyerswerda wieder Morgenluft und warf nun alles rein was die Akkus noch hergaben. Laura Jendryke ging als Führungsspielerin vornweg und riss das Spiel an sich. Sie traf jetzt nach Belieben und brachte ihre Mannschaft drei Minuten vor Toreschluss mit 27:26 in Führung. Beeindruckend was die zweifache Mutter als Spielertrainerin auf und neben der Platte für den Verein gibt. Joanne Grimm erzielte dann das wichtige 28:26 in der 59. Minute. Der SC war jetzt 2 Tore vorn. Die Gäste nahmen ihre letzten Auszeit und beim SC war klar, bloß keine Zeitstrafe holen und alles weg verteidigen. Das gelang nicht so wie geplant und Charlott Fischer ging eine Minute vor Ende auf die Strafbank. Der ESV bekam nun schon seinen achten Siebenmeter, aber Nicole Seidel hielt ihren sechsten in diesem Spiel, die Halle tobte – Wahnsinn.

Dresden ging in die Manndeckung und der SC zog 20 Sekunden vor Schluss die Auszeit um die letzten Details zu besprechen. Den Dresdnerinnen gelang nachdem 21:25 nur noch ein Tor in den letzten 14 Minuten. Der überragenden Laura Jendryke war es mit ihrem 15. Tor vorbehalten den Deckel zum 29:26 endgültig drauf zu machen. Nach 60 spannenden und intensiven Minuten konnten die Zusestädterinnen einen kaum erwarteten Heimsieg mit ihren Fans feiern.

Es ist beeindruckend wie die zwei Anführerinnen Laura Jendryke und Charlott Fischer in Auszeiten sowie über weite Strecken im Spiel kühlen Kopf behalten, die richtigen Worte und Anweisungen finden sowie mit vollem Einsatz voran gehen. Der Rest der Mannschaft hat sich an diesen orientiert und mit starken Leistungen zu einer geschlossenen Mannschaftsleistung gefunden.

Es spielten:

Nicole Seidel (Tor), Jessica Hubatsch (Tor), Leonie Klösel (4), Greta Schmidt (1), Nelly Paßkönig (1), Marie Grabsch, Joanne Grimm (1), Laura Jendryke (15/5), Alena Piwarz, Charlott Fischer (4), Wibke Gahrig, Nadine Krebs (2) und Marie Rubin (1